Marktkommentar Jänner 2019

Sehr geehrte Vermögensinhaber,
liebe Kunden der PORTFOLIO INVEST Vermögensmanagement GmbH!

Wir wünschen Ihnen ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr 2019!

Ein schreckliches Börsenjahr 2018 liegt hinter uns! Nach einem starken Jahresauftakt gaben die Aktienkurse deutlich nach. Trotz aller geopolitischen und sonstigen Störfeuer könnte die robuste amerikanische Wirtschaft aber für gute Unterstützung sorgen.

Durch die nachlassende Wachstumsdynamik, höhere Inflationsraten (hauptsächlich durch den Anstieg des Ölpreises) und straffere Geldpolitik hat sich die Zuversicht der Kapitalanleger verschlechtert und die Volatilität an den Finanzmärkten erhöht.

Das starke Ergebnis des Vorjahres mit hohen Erwartungen und großer Zuversicht wurde in 2018 korrigiert.

In den USA mögen die Treiber die offenbar massiv überbewerteten Technologietitel gewesen sein. Europa folgt im Großen und Ganzen den US-Entwicklungen. Dazu kommt, dass Europa nicht richtig zusammenhält…

Der sog. Trump-Hype wurde konsolidiert, und es hat sich wieder bestätigt: Erwartungen und Visionen werden von den Märkten stark honoriert – und anschließend korrigiert.
Die hohen Gewinnzuwächse vieler Unternehmen im letzten Jahr waren somit ein Einmaleffekt (US Steuerreform) und können nicht hochgerechnet werden.

Die Politik hat die Börsen beherrscht: der von US-Präsident Trump ausgelöste Handelsstreit mit China, Italiens Verschuldungsdebatte mit der EU, die Brexit-Verhandlungen; Wahlen in Brasilien, Italien und der Türkei.
Der verstärkt aufkommende Nationalismus fördert den lähmenden Protektionismus, und der Regulierungswahn der EU bremst die Entwicklung der Unternehmen.

Der Haushaltsstreit zwischen Trump und den oppositionellen Demokraten führte zu einem teilweisen Behördenstillstand (shutdown). Dieser hält bis dato an und bereitet Trump keine Sorgen!

Zusammengefasst: die Sorgen der Anleger haben zugenommen.

Viele der negativen Faktoren (Handelsstreit, Brexit, etc.), welche die Börse 2018 belastet haben, müssen 2019 gelöst werden und sollten die Börsen nach anfänglicher Schwäche positiv befeuern.
Auch muss Donald Trump, wenn er 2020 wieder gewählt werden will, dafür sorgen, dass die Stimmung an den Börsen gut ist. Daher wird er uE ab Mitte 2019 alles tun, um die Unsicherheit aus dem Markt zu nehmen.

Nach den jüngsten Kursverlusten sind die Märkte attraktiv bewertet. So liegt das sog. Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) im DAX derzeit bei ca. 11,2, was keine Überbewertung signalisiert. Beim wesentlich marktbreiteren S&P500 liegt es bei durchschnittlichen 18,2.

Auch die Konjunktursorgen und die Sorgen bezüglich des Brexits und des Handelsstreits USA gegen den Rest der Welt könnten in den aktuellen Kursen ausreichend berücksichtigt sein.

Positiv festzuhalten ist, dass die Aktienmärkte im Durchschnitt um ca. 8 % pa steigen. Zu berücksichtigen sind die manchmal größeren Schwankungen, was sich in dem Verlust für das abgelaufene Jahr widerspiegelt.

 

Der globale, nach der Wirtschaftsleistung der einzelnen Länder gewichtete Einkaufsmanagerindex (gilt als wichtiger Frühindikator) sinkt seit April 2018 und bewegt sich inzwischen auf dem niedrigsten Stand seit September 2016.

Im Euroraum hat das Wachstum im dritten Quartal 2018 deutlich nachgelassen.

In den USA wurden letztes Jahr bereits viermal die Zinsen erhöht; sollte dies in ähnlicher Geschwindigkeit fortgesetzt werden, müsste in absehbarer Zeit auch die europäische EZB nachziehen.
Diese hat kürzlich die umstrittenen Anleihekäufe (QE) beendet. Die so um ca. 2,5 Bio EUR aufgeblähte Bilanzsumme der EZB muss schrittweise so reduziert werden, dass es die Wirtschaft nicht trifft.
Durch die Anleihekäufe wurden Staatsschulden von div. Euroländern übernommen, um deren Wirtschaft anzukurbeln. Dies gelang leider nicht!
Im Hinblick auf Zinserhöhungen will die EZB zumindest bis Sommer 2019 die Füße still halten.

Steigende Zinsen lösten in der Vergangenheit stets Turbulenzen an den Finanzmärkten aus. Hier ist also mit viel Geschick zu agieren, um die Wirtschaft nicht abzuwürgen.

Viele Banken im Euroraum sollten ihre Kapitalausstattung verbessern. Sie sitzen jedoch noch immer auf hohen Problemkrediten.
Auch viele EU-Länder könnten bei einer Zinserhöhung massive Probleme bekommen.

Sollte die Inflation unter den von der EZB definierten Zielwert fallen, können wir gespannt sein, welche „neue Maßnahmen“ getroffen werden.

Die maßgeblichen Notenbanken haben in den letzten Jahren den Wachstumszyklus durch exzessive Gestaltung der Finanzierungsbedingungen dominiert. Dadurch befinden sie sich jetzt wohl in einer wirtschaftspolitischen Gesamtverantwortung, die ihre Kompetenzen eigentlich neuerlich übersteigt.

Sollten ausgelaufenes QE und allfällige Zinserhöhungen sich nicht zu stark negativ auswirken, könnten sich die größten Verlierer des letzten Jahres (Deutschland, Schweiz) zu den größten Gewinnern in 2019 entwickeln.

Die Welt wird sich weiterdrehen, und es kommt unter anderem darauf an, wer gute Ideen hat (Weltraumtourismus, Gentechnik, E-Mobilität, Lebensmittellogistik etc.) und aus diesen funktionierende Geschäftsmodelle bauen kann.

Wir investieren auch weiterhin gemäß unseren Strategien, die auf fundamentalen und quantitativen Kriterien beruhen. Damit versuchen wir gewinnbringende Unternehmen herauszufiltern.

Was wir ab heuer anders – und hoffentlich besser – machen werden: wir nehmen die ausgewählten Werte an wesentlich kürzere Leinen, um auch in schwierigen Börsenzeiten erfolgreich zu sein.

Wir danken Ihnen für Ihr bisheriges Vertrauen. Wir geben unser Bestes, um dieses auch künftig zu erfüllen.