Marktkommentar Jänner 2021

Salzburg, am 11. Jänner 2021

Sehr geehrte Vermögensinhaber, 

liebe Kunden der PORTFOLIO INVEST Vermögensmanagement GmbH!

Wir wünschen Ihnen ein gesundes und besseres Neues Jahr 2021!

Was für ein außergewöhnliches Jahr liegt hinter uns. „Super Jahr 2020“, denken manche; „so ein schlechtes Jahr haben wir noch nie erlebt“, sagen andere.

Ein „black swan“ – die Corona-Pandemie – ist im Februar 2020 bei uns gelandet und hat die Welt durcheinandergewirbelt, und: sie dauert mit aller Wucht an.

Dazu kamen die US-Wahl, die US-Handelsstreitigkeiten, Terroranschläge, der Brexit uAm.

Abgesehen von den massiven Schulden, die die meisten Länder nun aufgehäuft haben und den Lockdowns, Kurzarbeit, den gestiegenen Arbeitslosenzahlen und der entstehenden Inflation zählen natürlich die menschlichen Schicksale am meisten.

Viele Todesopfer, überlastete Gesundheitssysteme (was hat die Politik im letzten Sommer 2020 gemacht?), etliche Insolvenzen, die noch durch staatliche Hilfen verzögert werden und viele Menschen, die erst wieder Hoffnung schöpfen müssen, sind zu beklagen.

In der sog. besten Demokratie der Welt (USA) wurde vor einigen Tagen vom bald scheidenden, despotischen Präsidenten ein Angriff aufs Kapitol befeuert, der als „Anstiftung zum Aufruhr“ angesehen wird.
Es wäre wohl ein Sieg der Demokratie, wenn dieser „permanent lügende Präsident“ in den letzten Tagen seiner Amtsdauer tatsächlich noch abgewählt würde und damit das Land vor einem Neuantritt zur Wahl im Jahr 2024 geschützt wäre.

Der wenig Erfolg versprechende Auftrag zur Einleitung des Verfahrens erging am vergangenen Wochenende an den Vizepräsidenten.

Immerhin wurden bereits wichtige Kommunikationskanäle des Noch-Präsidenten – von Twitter und co – geschlossen.

In Wien gab es neben dem gewohnten Hick-Hack der Parteien in den meisten Corona- und auch sonstigen Fragen zusätzlich einen verheerenden Terroranschlag. Dieser wurde von einem Verurteilten, aber halt vorzeitig Entlassenen durchgeführt.
Die Politik ist also nicht nur mit Massentests und -impfungen überfordert

Wirtschaftlich befinden wir uns in der schlimmsten Krise der Nachkriegszeit, wie sämtliche Daten beweisen.

So schrumpfte die Weltwirtschaft im Jahr 2020 um ca 4 Billionen USD, und die Regierungen häuften Defizite von mehr als 10 Billionen USD an. In Summe betragen die Schulden kolportierte 277 Bio USD.

Die neuen Schulden werden bis dato durch die Notenbanken finanziert. Die Corona-Pandemie rechtfertigt in diesem Falle die Notenbanken-Eingriffe, ansonsten Massenarbeitslosigkeit und Staatsbankrotte die Alternative gewesen wären.

Die Frage, wie diese Schulden getilgt werden ist derzeit noch tabu; sie wird aber eine sehr gewichtige werden.

Was tat sich an der Börse?

Zuerst ein massiver Kursabsturz, dann eine steile Erholung der Kurse. Beides war nicht zu erwarten und zeugt einerseits von der positiven Erwartungshaltung der Investoren und andererseits vom zumindest zeitweiligen Auseinanderklaffen der Börsenentwicklung und der Realwirtschaft.

Wir waren (leider) nicht so euphorisch, bereits im Frühjahr wieder voll zu investieren. Unsere Strategie war vorsichtiger ausgerichtet und hat die Wucht der Mittelzuflüsse von Seiten der Notenbanken unterschätzt. So haben wir erst im Laufe des Jahres sukzessive die Investmentquote wieder erhöht.

Die Umstellung auf home-office und home-schooling und die Geschwindigkeit bei der Entwicklung des Impfstoffs zeigt unser immenses Potenzial auf.

Impfstoffe sind mittlerweile mehrere zugelassen: sie sollen gesunde Menschen schützen.
Wirkstoffe, die bereits Erkrankte wieder gesund machen sollen, sind noch in der Entwicklung.

Die Börse hat einmal mehr gezeigt, dass es vermutlich nach jeder Krise wieder aufwärts geht; die Kursentwicklungen haben dies ab Ende März 2020 vorweggenommen.

Es ist wenig verwunderlich, dass derzeit viele Analysten sehr positiv für weitere Anstiege in praktisch allen Anlageklassen gestimmt sind.

Derzeit herrscht fast grenzenloser Optimismus – begründet durch die Kapitalflut der Notenbanken, der zu erwartenden steigenden Inflation und insgesamt durch den frühen Zeitpunkt im Konjunkturzyklus.

Das alles spricht für Investments in Sachwerte, jedenfalls in nicht beliebig vermehrbare Güter.

Insofern haben sich mittlerweile mehrere Unternehmen dazu entschieden, Teile ihrer Cash-Bestände in Kryptowährungen, wie zB Bitcoin zu investieren.

Tatsächlich spricht einiges dafür: die Anzahl der Bitcoins ist mit 21 Mio. Stück begrenzt, der Handel findet permanent (24/7) statt, und deren Akzeptanz durch Regierungen lässt sich wohl nicht mehr aufhalten.

Ab dem zweiten Halbjahr könnte die Weltkonjunktur tatsächlich deutlich zulegen; die Frage bleibt: wieviel davon steckt bereits in den aktuellen Kursen?

Wir schätzen, dass in den Aktienkursen bereits einiges eingepreist ist und beobachten die Entwicklungen mit erhöhter Aufmerksamkeit.

Trends, wie zB Nachhaltigkeit, E-Commerce und Digitalisierung werden uE weiter Bestand haben, und wir sind entsprechend positioniert.

Die Hoffnung auf rasche und wirksame Impfungen gegen Covid-19 sorgt in den meisten Industriestaaten für gute Laune und positive Ausblicke.

Es gilt derzeit: Corona-Impfungen =  Konjunkturerfolg.

Sobald tatsächlich die Mehrheit geimpft ist, könnte sich die Wirtschaftsaktivität stark beschleunigen, da auch der Nachholbedarf die Nachfrage ankurbeln wird.

Wollen wir hoffen, dass Österreich auch bald dazuzählt (aktuelle Impfquote 0,3%).

Ausblick auf die Märkte im Jahr 2021

Trumps Amtsübergabe auf Joe Biden könnte noch holprig werden, mittelfristig hat dies wohl keine Auswirkung.

Die chinesische Regierung beschneidet die Macht ihrer größten Unternehmer (Jack Ma von Alibaba; Börsengang der Alibaba-Tochter Ant Financial, etc)

Weiterhin steigende Corona-Infektionszahlen, damit verlängerte Lockdowns, Kurzarbeit, vermehrte Insolvenzen von Unternehmen könnten die Erholung der Realwirtschaft stark verzögern.

Schulden-Problematik der Staaten: Staatspleiten befürchtet derzeit keiner, aber zB Steuererhöhungen würden die Erholung der Realwirtschaft bremsen. Und wenn auf die erwartete Wirtschaftserholung eine realwirtschaftliche Pleitewelle folgt, dann könnte die Wirtschaft rasch in eine Rezession schlittern. Die Euphorie an den Börsen wäre dann zumindest vorübergehend aufgelöst.

Junger Konjunkturzyklus, erhoffte baldige bevölkerungsweite Impfungen, Kapitalflut, erwartet weiter niedrige Zinsen und Inflationsanstieg – all diese Faktoren bestärken uns in der Ansicht, die Aktienquote hoch zu halten.

Wo investieren wir:

UE wird der Value-Sektor wieder an Bedeutung gewinnen; so sind Bereiche wie defensiver Konsum, Energie, Versorger, Pharma, Ausbau der Infrastruktur und Immobilien zu beachten.

Im Rohstoffsektor halten wir uns an große Gold- und Silberproduzenten.

Weiterhin investiert bleiben wir in Covid-Impfstoff- und Wirkstoffproduzenten.

Ein Großteil des US-Aktienmarktes ist dzt. vom Technologie– und vom Gesundheitssektor geprägt. Unser Investmentanteil in diesen Bereichen scheint angemessen hoch.

Da China seinen Anteil am globalen BIP stetig ausbaut, investieren wir trotz der hohen Staatsverschuldung des Landes, einer möglichen Abwertung des Yuan und wahrscheinlich weiter zu erwartenden Konflikten mit den USA in ausgewählte Titel.

Mehrere Trends wie Fokus auf Nachhaltigkeit und die Ungleichheit bei Wohlstand, Einkommen und Gesundheit, Internethandel und etliche Bereiche der Digitalisierung werden durch Corona noch beschleunigt und haben wir weiterhin auf der Agenda.

Sobald sich eine echte Verbesserung der Fallzahlen abzeichnet, werden wir auch Unternehmen aus Freizeit- und Reiseindustrie in den Fokus nehmen.

Wir sind insgesamt hoffnungsvoll und für weitere gute Entwicklungen positiv gestimmt und versuchen, die Gewinn versprechenden Trends gut zu erkennen und in Ihrem Sinne umzusetzen.

Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen und freuen uns auf unsere weitere Zusammenarbeit.

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