Marktkommentar Juli 2019

Sehr geehrte Vermögensinhaber,
liebe Kunden der PORTFOLIO INVEST Vermögensmanagement GmbH!

Das erste Quartal in 2019 hatte es wahrlich in sich. Es wurden beinahe alle Verluste an wichtigen Börsen des Jahres 2018 in diesem Quartal wettgemacht. Diese erstaunliche Reaktion wurde von den meisten Marktbeobachtern – jedenfalls in dieser Intensität – nicht erwartet.

Dankenswerter Weise blieben wir weitestgehend investiert und konnten an den Kursgewinnen gut partizipieren.

Das zweite Quartal fühlte sich schon etwas volatiler an. Geopolitische Gründe, Handels- und Währungskriege, Zoll-Ankündigungen etc. waren die Ursachen.

Die Wirtschafts-Wachstumszahlen gehen weltweit zurück und selbst die chinesischen Exporte stagnieren seit Jahren. In China selbst stößt die kreditfinanzierte Nachfragestimulierung nach dem immensen Schuldenwachstum längst an seine Grenzen. Die asiatischen Nachbarn wie Vietnam, Bangladesch oder Indien bieten um einiges billigere Arbeitskräfte.

Die nicht unerheblich für den Kurssturz verantwortliche straffere Geldpolitik in den USA und die in Europa befürchteten Zinserhöhungen werden zurückgefahren und sind in Europa derzeit vollkommen vom Tisch.
Obwohl volkswirtschaftlich immer höchst bedenklich, haben sowohl FED als auch EZB wieder Zinssenkungen und neue Schulden (neu gedrucktes Geld) in Aussicht gestellt.

Die weitere Geldverbilligung führt früher oder später (wenn Geld wieder teurer wird) zu einem Aussieben am Markt, wobei hoch verschuldete Unternehmen vom Markt verschwinden dürften. Staaten kann das nicht passieren – sie haben ja die „Bürger“.

Die lockere Geldpolitik und auch die hohe Wahrscheinlichkeit der Wiederwahl von Trump (man mag von ihm halten, was man will) im nächsten Jahr sprechen für weitere Engagements in Aktien!

Es geht also einmal mehr um Investments in Erwartungsphasen, die ggf. bei tatsächlichem Eintritt wieder zum Teil abverkauft werden.

Wird sich mit der von Facebook angekündigten eigenen Währung „Libra“ wirklich ein einfaches und kostengünstiges Zahlungssystem etablieren? Immerhin solle diese keinen starken Schwankungen ausgeliefert sein. Womit wird sie „unterlegt“? Manche hoffen mit Gold. Wir werden es sehen.

Im Oktober 2019 läuft die Amtszeit des aktuellen EZB-Chefs Mario Draghi aus; aktuell wird als Favoritin für die Nachfolge Christine Lagarde (aktuelle IWF-Chefin) geführt. Auch sie ist – wie ihr amerikanischer Kollege Jerome Powell – Juristin. Beide wurden ausgezeichneten Ökonomen vorgezogen und verdanken ihre Ernennung vor allem politischen Erwägungen…

Die aktuelle deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen soll die Nachfolge von Jean-Claude Juncker als EU-Kommissionspräsidentin antreten, sofern dies das Europaparlament bestätigt.

Das G20-Meeting vom letzten Wochenende lieferte erwartungsgemäß nicht viel Substanzielles. ABER: immerhin werden die Gespräche zwischen USA und China wieder aufgenommen. Und Trump konnte medial die Bühne für einen weiteren guten Auftritt im Rahmen seines Wahlkampfs nutzen.

Das Defizit-Verfahren mit Italien wurde beigelegt, weil Italien neue Zusagen zur Verringerung der Neuverschuldung getätigt hat…

Selbst wenn Boris Johnson die Nachfolge des Premierministerpostens von Theresa May übernimmt – es würde immerhin endlich Klarheit entstehen! Märkte bevorzugen Planbarkeit, und politische Unsicherheiten wie das seit drei Jahren andauernde Hin und Her um Großbritanniens EU-Ausstieg beeinträchtigen die Märkte.

In Aussicht gestellte Zinssenkungen, Verschiebungen von Zoll-Einführungen und nach wie vor gute Unternehmensgewinne werden an den Börsen gefeiert und bescheren allseits Kursgewinne.
Es könnte daraus sogar eine weitere Hausse entstehen, an der wir mit gut überlegten Investments teilnehmen wollen.

Die erneuten Zoll-Drohungen Trumps gegen Produkte aus der EU werden – so hoffen wir – nicht in dem geplanten Ausmaß wirksam.
Aktuell sind zB 85 % der DAX-Unternehmen bereits in ausländischer Hand.

Wir investieren auch weiterhin gemäß unseren Strategien, die auf fundamentalen und quantitativen Kriterien beruhen. Damit versuchen wir gewinnbringende Unternehmen herauszufiltern.

Wir danken Ihnen für Ihr bisheriges Vertrauen und wollen dieses auch künftig erfüllen.

Wir freuen uns auf unsere weitere Zusammenarbeit und gute Depotentwicklungen.